Schon seit ich den SIGMA Spa Brush Cleaning Glove zum ersten Mal gesehen habe geistert mir diese Idee im Kopf herum und ich muss gestehen ich habe unterbewusst alle gängig erhältlichen Silikon-Topflappen und Handschuhe mit ganz anderen Augen betrachtet. Die “Sind gut, weil verbrenn Dir nicht die Finger – Äugelchen” waren ganz woanders und die “Welchen Pinsel man wohl damit waschen kann – Augen” waren mit Eifer dabei die Möglichkeiten im Kopf schon mal vorab durchzuspielen.
Und als ich dann am vergangenen Wochenende im ALDI aufschlug, Ihr wisst der wöchentliche Futter-Einkauf, haben sie mich erneut angesprungen. TUKAN® Koch- und Backhandschuh und Topflappen aus – Silikon –! Für 3,99€ dachte ich mir: “Ok jetzt tust du es!” und hab’ die Teile eingesackt ….
SIGMA Spa Brush Cleaning Glove oder die günstige Alternative?
Ihr dreckigen Pinsel!
Zuhause machte ich mich dann gleich nach dem einräumen an den Schminktisch und sammelte alle Pinsel, die es mal wieder nötig hatten mit dem hämischen Gedanken: “Ihr dreckigen Pinsel, jetzt seid Ihr dran!” ein. Bedenken, dass ich mir damit nun Pinsel zerstören würde muss ich ehrlicherweise sagen, hatte ich jetzt keine. Mein Plan war einfach mal testen was draus wird und ob es überhaupt machbar wäre. (Vorsichtig natürlich!)
Von der Silikonoberflächenprägung gab es leider, anders als beim SIGMA Spa Brush Cleaning Glove, nur grobes Wellenmuster, aber das sollte auch nur für einen ersten Test genügen und für die größeren Pinsel definitv geeignet sein.
Ursprünglich war ich, um es noch besser mit dem SIGMA Spa Brush Cleaning Glove vergleichen zu können, auf der Suche nach einem Voll-Silikon Handschuh ohne Stoff dran, aber da es jetzt nun mal so war, und dieses Angebot gerade griffbereit, hätte ich auch kein Problem gehabt den Topflappen mit der Schere beizurücken und Stoff vom Silikon zu trennen.
Im Test habe ich den Stoff kurzerhand drangelassen, auch wenn er nass und dreckig werden würde, fand ich es besser, um den Handschuh grundsätzlich fest zu halten.
Was braucht man?
Dreckige Pinsel sind die Voraussetzung 😉 und dann natürlich Pinselreiniger Eurer Wahl, ein ausreichend großes Waschbecken, ggfls. ein Brettchen aus Holz oder Glas das auf das Waschbecken passt und somit auch bis zur Hälfte – unter den Wasserhahn – gelegt werden kann. (Waschbecken halb abgedeckt, halb offen) und 1 Set Silikon Ofenhandschuhe oder Silikon Topflappen mit einer schönen Riffelung sowie etwas Geduld, je nachdem wieviel Pinsel dran glauben müssen. Ein Handtuch wäre dann auch noch empfehlenswert, es spritzt immer etwas und die Pinsel können auch darauf kurz abgetupftet werden.
Wo man früher die Pinsel in der Handfläche kreiselte kann man dies erstmal der der Silikon-Oberfläche überlassen, die von der Haptik einer Hand ziemlich ähnlich ist, ohne Musterungen natürlich.
Wie klappt es am Besten mit einem Ofenhandschuh ?
Ich musste zu Beginn erst austesten, wie ich den Handschuh am besten halte; in der Hand? mit der Hand im Handschuh? oder lieber nur mit 2 Fingern festhalten? Oder vielleicht sogar komplett liegend.
Nach einigem hin und her fand ich es am einfachsten den Handschuh schlichtweg flach hinzulegen. Den SIGMA Spa Brush Cleaning Glove zieht man quasi an, das fand ich allerdings unpraktisch.
In meinem Test war es bei der Reinigung am effektivsten den Handschuh hinzulegen. (Das würde sicherlich auch mit dem SIGMA Spa Brush Cleaning Glove funktionieren, dann wäre aber wohl die Daumenfunktion unbrauchbar)
Ich habe ein Glasbrett über das Waschbecken gelegt und den Handschuh dann halb und halb, also halb runterhängend ins Becken und halb auf dem Glasbrett liegend positioniert.
Den Wasserstrahl liess ich sanft zwischen “Restschaumentfernungs-Bereich” und “Klarspülen-Bereich” laufen, so dass er ein klein wenig noch auf die Fläche mit der Restschaumentfernung fliessen konnte. So hatte ich praktischerweise eine regelmäßige Frischwasserzufuhr auf meinen neu eingerichteten Restschaumentfernungs-Bereich und die Hände frei für Pinsel.
Und so sieht die Pinsel-Waschanlage dann aus:
Die 3 Zonen auf meinen neuen “Pinsel-Topflappen”: Vorne, wo relativ wenig Wasser war, habe ich die Pinsel mit Pinselreiniger aufgeschäumt bis der Schaum entsprechend weiss wurde, Dann bin ich in den hinteren Bereich gewechselt, dort war etwas Wasser, dass sich in den Rillen absetzte. Damit nochmal hin und her, in kreisenden Bewegungen. Und zum Schluss an der hängen Seite des “Pinsel-Topflappen” den Pinsel nochmal mit streichenden Bewegungen vom letzten Reiniger-Rest befreit – Klarspülen. Kurz noch ausschütteln und mit einem Handtuch zart abgewischt und dann hinein in den Brushguard mit dem guten Stück und kopfüber in ein Glas gestellt.
Das praktische an diesem Aufbau war, dass ich den Wasserstrahl sanft über den hinteren Teil des Handschuhs laufen lassen konnte und so immer, wenn benötigt, klares Wasser hatte.
Den Versuch den Handschuh anzubehalten habe ich schnell verworfen, das war mir einfach zu unhandlich und irgendwie auch nicht effektiv, da das Silikon sich dann immer in alle Richtungen wölbte und auch die Dosierung mit Wasser schwierig war. Durch das leichte drüberlaufen und das so das Wasser auch in den Rillen stand, war es wesentlich angenehmer und feiner zu dosieren.
Mögliche Nachteile des SIGMA Spa Brush Cleaning Glove
Ich denke das könnte auch ein Problem des SIGMA Spa Brush Cleaning Glove Handschuhs sein. Im Video zum Produkt ist das auch im Ansatz bereits zu erkennen, dass man die Hand ziemlich gerade halten muss (Oder so große Hände haben, die den Handschuh zu 100% ausfüllen, damit die Sache stabil bleibt).
Das Silikon gibt eventuell dann auch zu sehr nach und man hat den Pinsel mehr in einer Mulde. Ähnlich war es auch bei meinem Ofenhandschuh. Ich mag das eher weniger, wenn das so “wabert”. Und auch das ich eine Hand dann nicht mehr frei habe, würde mich stören. Man könnte sich zwar die bessere Hälfte neben das Waschbecken stellen, fraglich ist dann allerdings, ob der das wirklich lange mitmacht. 😉 Pinsel waschen? Das kenne die Herren der Schöpfung ja meist nur mit Terpentin warum also da rum stehen.
Reinigung & Schnelligkeit
Zugegeben mit sehr kleinen Pinseln, Eyelinerpinsel, kleinere Pecilbrushes, war es schon schwierig. Hier war das Wellenmuster einfach zu groß. Hier hat der SIGMA Spa Brush Cleaning Glove eindeutig den Vorteil.
Dagegen waren alle größeren Gesichtspinsel, wie der Kabuki-Pinsel oder die Stippling Pinsel, super easy und schnell zu reinigen gewesen, das es auch zeitlich schnell von der Hand ging.
Sofern die Pinsel gleich groß sind, konnte ich auch problemlos mehrere gleichzeitig waschen, was die Sache natürlich nochmal zeitlich verkürzte. Ähnlich wurde das auch im Video zum SIGMA Spa Brush Cleaning Glove gezeigt.
Festhalten musste ich den Topflappen auch nicht, als der Stoff auf der Rückseite nass wurde, sog er sich bombenfest an die Platte. Echt cooler und vor allem sehr praktischer Effekt. (Gut das ich die Schere weggelassen habe 😉
Von Prinzip her wendete ich ein rechts links links rechts System an oder kurz gesagt, einfach kreuzförmig über das Wellenmuster streichen – ohne viel Druck. Auch beim SIGMA Spa Brush Cleaning Glove werden die Pinsel über die entsprechenden Flächen mit streichenden Bewegungen geführt.
Am Ende ist zwar der Stoff nass und hat auch einiges vom Waschdreck der Pinsel abbekommen, aber kurz unter Wasser abgespült und ausgewrungen, war das kein Problem. Den Handschuh habe ich dann zum trocknen aufgehangen und er war am nächsten Tag, zum rausholen unserer Lasagne, wieder einsatzbereit. Two in One also!
Die Lasagne war übrigens lecker ;D
Mein Fazit
Für die erste Probe fand ich das schon gar nicht so schlecht und es hat für mich definitiv weiteres Erörterungspotenzial.
Fest steht, die Silikonoberfläche hat was, egal ob beim SIGMA Spa Brush Cleaning Glove oder einem klassischen Ofenhandschuh / Topflappen. Je nach Muster ergeben sich unterschiedliche Reinigungseffekte, die man durchaus für die effektivere Reinigung einsetzten kann.
Ich denke wenn man hier einfach die Augen offen hält findet sich sicher der ein oder andere Silikon-Ofenhandschuh mit feinerem Muster/ anderem Muster. So könnte man sich dann relativ einfach eine günstige Alternative zum SIGMA Spa Brush Cleaning Glove, der ja derzeit mit $39.00/ Stück zu buche schlagen würde, anschaffen.
Die TUCAN Topflappen und auch der Ofenhandschuh haben je 3,99€/ Stück gekostet – also geradezu lächerlich im Preisvergleich. Bei meinen Online Bildrecherchen habe ich aktuell bereits sehr vielversprechende Ofenhandschuhe mit feinen und gröberen Riffel- oder Zickzack-Mustern entdeckt.
Ich werde mir jedenfalls ab sofort jeden Silikon Ofenhandschuh genauer ansehen, was er denn in Sachen Pinselreinigung hergibt und diesen hier entsprechend erweitern, denn effektiv ist das allemal. Bei den größeren Pinsel war ich mit dem Ergebnis echt zufrieden. Wenn ich also wirklich noch ein kleines Muster für kleine Pinsel finde, dann wäre das eigentlich schon optimal für meine Pinselreinigungsroutine geeignet.
Vielleicht sind ja sogar ganz normale Putzhandschuhe, die ebenfalls eine sehr feine Musterung haben geeignet?? (Ihr lest… in meinem Kopf rödelt es schon wieder *ggg)
Es bringt mich zu dem Schluss; Die Idee von SIGMA unseren MakeUp Pinseln ein Spa Brush Cleaning Glove zu gönnen war eine interessante Idee, die jedoch – trotz Patent – sehr einfach, mit ein wenig Kreativität und ähnlich gutem Effekt/ Ergebnis hinzubekommen ist.
Dass Kreativ beim Anblick des SIGMA Spa Brush Cleaning Glove noch einiges mehr geht könnt Ihr z.B. auch bei flowerfashion [KLICK*] sehen, die sich kurzerhand selbst ein DIY-DUPE zu Sigma gebastelt hat. Und auch von ebelin gibt es ein Produkt, dass durchaus Spa Brush Potenzial hat – hier zu sehen bei Carrys Beauty Blog [KLICK*] .