Einen Kleiderschrank ohne Jeans findet man sicherlich nirgends mehr. Zu gut ist die Jeans und auch modisch passt sie eigentlich immer – egal welcher Look. Inzwischen gibt es allerdings so viele verschiedene Arten mit Varianten das man dann doch etwas ratlos im Geschäft steht- Zumindest geht es mir immer so. Früher habe ich vor allem gerade geschnittene Jeans gekauft – doch auch das ist inzwischen gar nicht mehr so einfach. Zeit etwas Licht ins Jeansdunkel zu bringen und die wichtigsten Arten mal genauer zu erklären um rauszufinden welcher Schnitt wirklich als die perfekte Jeans zu einem passt …
Zunächst einmal: Ich finde es nicht gut jedem Jeanstrend nachzurennen. Nur weil 3/4 Jeans oder Röhre angesagt ist heißt das ja nicht das diese mir dann auch gut stehen. Auf dem Weg für eine perfekte Jeans ist es wichtig die passende Form für sich selbst zu finden denn nur dann sieht eine Jeans auch richtig gut aus. Auch der Wohlfühlfaktor sollte nicht außer Acht gelassen werden. Es bringt nichts wenn die Jeans mit eingezogenem Bauch noch so gut aussieht. Atmen ist eben doch essentiell 😉
Ein guter Anfang beim Jeanskauf für die perfekte Jeans ist daher immer die gerade geschnittene Form des Trendsetters.
Gerade geschnitten – STRAIGHT/ REGULAR FIT
Die gerade geschnittene Jeans ist der Klassiker und geht immer solange man seine perfekte Jeans noch nicht kennt. Im Geschäft wird sie mit Straight oder auch Regular Fit gekennzeichnet. Nr. 501 von Levis hat diesen Schnitt übrigens zu einem der beliebtesten gemacht. Wer sich also gar nicht auf Experimente einlassen möchte kann diese gerade geschnittene Form immer tragen. Nicht zu eng, an den Knien eher locker geschnitten aber auch nicht zu weit, dennoch sexy. Sie passt damit zu fast allen Körperformen ausser zu einer breiten Hüfte und kräftigen Beinen.
TIPP: Das Hosenbein der Straight/ Regular Fit Jeans sollte nicht auf dem Fuß aufliegen, da es das Bein so optisch verkürzt und stämmig wirkt. Das gilt auch dann wenn man vor hat die Jeans am Hosenbein umzukrempeln.
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Lässig & Praktisch – BOOT CUT/ BOOT LEGS
Der Boot Cut ist wohl die ursprünglichste Form der Jeans. Oben schmal unten ausgestellt. Kennt jeder Cowboy, auch die Großstadtcowboys, denn hier haben wir eben gerade am Hosenbein mehr Weite sodaß dieser Schnitt problemlos ÜBER den Stiefel, also die Boots, passt. Daher auch der Name.
Passt zu jedem Figurtyp. Ideal ist sie wenn man krätigere Oberschenkel hat denn der Schnitt lenkt oben optisch ab und macht insgesamt ein längeres Bein. So wirkt es am Bein optisch schmaler und auch länger.
Die Jeans kann natürlich auch zu anderen Schuhen als Stiefeln gut kombiniert werden. Die Kombination mit Fransen und Karomix ist die ursprünglichste Variante für die Jeans. Aber selbst mit einer Seidenbluse uns HighHeels funktioniert der Look noch sehr gut.
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Für Stylevictims – LOOSE FIT/ KAROTTE
Vor dem nächsten Jeansstil graut es den meisten. Die Karotte! Vielen passt diese Jeansform aber sehr gut, weil Sie die natürliche Körperform aufgreift. Das Problem ist nur: Nicht jeder kann sie auch tragen und nur die wenigstens stellen das auch fest.
Ihre Form beginnt Sie beginnt angenehm weit an der Hüfte, verengt sich minimal an den Oberschenkeln und endet damit an den Knöcheln eng anzuliegen. Damit kaschiert sie einen großen Po inklusive breiter, weiblicher Hüften. Ihre Betonung liegt auf einer schmalen, weiblichen Taille. Klein und schlank kann Loose Fit Jeans sehr gut tragen – aber nur wenn dazu auch hohe Schuhe kombiniert werden. Wer größer ist kann sich dann auch flaches Schuhwerk damit erlauben. Mit ein paar Extrapfunden am Bäuchlein ist die Loose Fit Jeans jedoch nicht die richtige Wahl.
Ich tue mich mit der Karottenform immer sehr schwer. Ich kann sie nur schlecht kombinieren und was noch viel wichtiger ist: Ich fühle mich in Ihr nicht besonders wohl. Für mich daher eine Hosenform die wirklich etwas mehr an Stylinggeschick erfordert.
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Schmal & Eng – SLIM FIT/ SKINNY FIT/ RÖHRE
Ebenso bekannt wird auch die Slim Fit Variante sein oder auch Röhrenjeans genannt. Das klingt nicht nur nach reinzwängen das ist auch oft so. Von oben bis unten liegt sie eng an ist aber an den Beinen noch etwas locker. Dieser Trend war nicht für jeden etwas sondern kann nur von sehr großgewachsenen, dünnen Menschen mit langen Beinen getragen werden. Wer dann auch noch einen runden Po hat zu den langen Beinen und der schmalen Statur kann sich mit diesem Modell bestens ausstatten. TIPP: Die Slim Fit Jeans lässt sich auch gut mit hohen Stiefeln kombinieren, da diese Jeans so geschnitten ist das sie problemlos im Stiefeln verschwindet.
Eine Untervariante der klassischen Röhre/ Slim Fit ist die Skinny Fit Jeans. Sie ist nicht mehr nur eng sondern wirklich hauteng und das von oben bis unten. Sie wird oft auch aus Strechstoffen hergestellt was den Effekt noch unterstreicht. Auch hier wirklich nur etwas für große, schlanke Personen mit langen Beinen.
TIPP: Bei der Skinny Fit Jeans können die Hosenbeine trendy umgekrempelt werden. So wirkt der Look lässiger. Mit ein paar Waschungen im Usedlook und MidCut Sneakern wirkt es nicht nur lässig sondern auch trendiger. Mein persönlicher Favorit für Skinny Jeans sind allerdings Sneaker mit Wedges Absatz. Die sind für mich der bequemste Absatzschuh den ich kenne und verzaubern die Röhrenjeans in eine elegante Angelegenheit.
Modelle wie die Marlene Jeans finde ich übrigens nicht mehr angesagt. Für diese Hosenform sollte man besser auf leichte, weich fliessende Stoffe zurückgreifen statt auf Jeans.
Low Waist bzw. High Waist Jeans sind ebenfalls ein Trend der sich, vor allem bei Low Waist Modellen, für mich jetzt nicht bewährt hat. Die sitzt zu tief und muss daher öfters wieder hochgezogen werden was sehr nervig ist.
Ich finde eine High Waist Jeans sieht besser aus und kommt teils bauchfrei so richtig gut zur Geltung. Sie ist für Frauen ein Top Kandidat für die perfekte Jeans. Kombiniert daher kurze Tops oder lässig zusammengeknotete Shirts/ Blusen damit. Bei der High Waist Jeans kann man dann auch optisch an Größe gewinnen, da sie die Figur streckt. Die Super High Waist Jeans eignet sich nur für eine schlanke Körperform während andere Schnittkombinationen auch für rundlichere Figuren ideal sein können. Da es die High Waist Jeans in sehr vielen Kombinationsschnitten gibt (Loose Fit, Skinny Fit, Super High Waist usw.) muss man es selbst ausprobieren.
Der meistgetragene Look mit High Waist Jeans ist das Shirt locker in die Hose zu stecken, um so die Körperform optisch zu strecken, und damit auch mal ein kleines Bäuchlein zu kaschieren. Tuniken passen ebenfalls hervorragend dazu. Noch die Sneaker an (oder noch besser Pumps) und schon ist der Look trendig und bequem.
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Schlimmer geht immer Jeansschnitte
Die schlimmsten Jeansschnitte für mich sind übrigens die Varianten Drop crotch und Baggy Fit. Beides wird sehr gerne von Männern getragen und seien wir ehrlich – die eine sieht aus wie eine Windel und die andere kaschiert so ziemlich alles was wir doch eigentlich gerne sehen möchten, oder nicht? Die Baggy Fit Jeans ist ein sehr extremer Ableger der Loose Fit Jeans. Wer besonders cool ist lässt dann auch noch die Unterhose blitzen. Der Gürtel ist hier ein Muss denn nur damit kann die Hose überhaupt der Schwerkraft trotzen. Zuviel Jeansstoff und zuviel rumgewaber. NoWay!
Die Drop crotch Jeans erinnert an Aladins Hosen und ist tatsächlich den historischen Haremshosen nicht unähnlich. Das Problem an diesem Schnitt: Die Hose macht einen viel viel kleiner und wer dann doch den zweiten Blick wagt fragt sich was der Träger da unten wohl noch so drin verstecken will…. Tragetasche?, Murmelfach oder Billyregal? Für mich wirklich ein echt überflüssiger Hosentrend und auf keinen Fall Kandidaten für die perfekte Jeans.
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Nachdem wir nun die wichtigsten Schnitte kennen kann man festhalten: So schwierig ist es dann doch nicht. Die meisten Jeansschnitte sind größtenteils nur Abwandlungen und daher miteinander verwandt. Wer das verstanden hat und die Schnittformen mal kennt kann dann problemlos auch online seine Jeans kaufen. Beste Vergleichsmöglichkeiten, nicht nur bei den Preisen, riesen Auswahl und günstige Preise selbst für Marken. dazu kommt das Ihr zu Hause vor dem eigenen Spiegel eine Jeans viel realisitischer bewertet und dort dann auch gleich alle vorhandenen Schuhe und Oberteile damit austesten könnt. In einem Geschäft ist eben das nicht so einfach möglich.
Meine Grundsatzregeln beim Jeanskauf:
- Die perfekte Jens ist nie zu kurz! Die perfekte Jeans sollte in etwa bis zur Hälfte des Absatzes gehen. Es passt also nicht jeder Schuh zu jeder Jeans. Tragt beim Einkauf gleich die Schuhe die Ihr dazu kombinieren wollt oder kauft online und testet Eure Schuhe direkt dazu aus.
- Wer runde Hüften hat greift besser zu einem dunkleren Jeansblau oder Schwarz ohne Waschungen oder UsedLook. Weiße oder helle Jeans tragen zu sehr auf. Wenn dann noch aufgesetzte Taschen dazukommen werden Problemzonen negativ betont.
- Um Pfunde wegzuschummeln: Auf die Jeanstaschen achten! Je enger die Po-Taschen aufgenäht wurden desto kleiner wirkt unsere Rückansicht.
- Entweder eng oder weit. Oben eng und unten schlabbernd zerstört die Wirkung der Jeans. Deswegen immer konsequent bleiben. Passt die Jeans oben und schlabbert unten ist sie nicht das richtige Modell.
- Der Jeansbund sollte immer vollständig am Körper anliegen. Steht er am Po ab passt die Jeans nicht. Das erkennt man dann auch an Falten und Wölbungen im Bund. Auch im Schritt sollte sich der Stoff nicht stauchen. Testet es direkt bei der Anprobe: Passen locker noch zwei Hände in den Bund ist die Hose zu weit! Eine Hand passt gerade so rein: Die Jeans passt!
- Kauft eure perfekte Jeans nicht eine Nummer kleiner als Ihr braucht. Eine zu enge Jeans erkennt Ihr oft an Querfalten zwischen Kniekehle und Po. Und nicht vergessen: In einer zu engen Jeans sieht man nicht schlanker aus sondern eher dicker.
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Ein paar Körperbeispiele und die perfekte Jeans
Kleines Bäuchlein, weibliche Hüfte und lange Beine? Probiert eine HighWaist Jeans. Sie kaschiert einen kleinen Bauchansatz sehr gut und lässt die Hüfte schmaler wirken.
Großen Po kaschieren? Hier sind dunkle Farben ideal und am besten die Bootcut Form. Die Gesäßtaschen sollten eher klein sein und nicht zu weit auseinander stehen.
Knackigen und größeren Po zaubern? Jetzt dürfen es große Gesäßtaschen, Applikationen, Strass oder Nieten sein. Für die Schnittform empfiehlt sich eine LowWaist Jeans idealerweise aus einem Strechstoff und ruhig auch in hellen Farben. Ungeeignet sind Jeans mit weiten Beinen da sie vom Po eher ablenken.
Kräftige Oberschenkel, schmale Hüfte? Auch hier gilt besser eine dunkle Jeans wählen und als Schnittform einen geraden Schnitt oder eben mit ausgestelltem Bein. Bootcut Jeans gleichen kräftige Oberschenkel hervorragend aus. Verzichten solltet Ihr auf zu enge Hosen, besser nur leicht anliegend und Cargo Schnitte.
Zu klein geraten? Jetzt schlägt die Stunde der absolut geraden Jeansschnitte. Diese Jeans dürfen dann auch ruhig mal etwas länger sein, sodaß Ihr hohe Schuhe dazu kombinieren könnt. Das bringt bereits einige Zentimenter. Die Stofffarbe auch hier besser dunkel halten und eine Jeans mit einer Ziernaht an der Seite streckt nochmals die Statur.
Breite Hüfte, großer po und kräftige Oberschenkel? Jetzt braucht Ihr eine Comfort fit Jeans. Diese Variante ist insgesamt etwas weiter geschnitten und deswegen auch super bequem und super passend ohne aufzutragen. Dazu empfiehlt sich wieder eine dunkle Farbe und ein ein eher engeres Oberteil. Weil die Jeans locker sitzt wirken Beine und Po schlanker und alles insgesamt weniger voluminös. Bei diesem Look einfach an eine Sanduhr denken und so auch die Fashion Kombinationen stylen. Flache Schuhe hier besser weglassen, die Jeans ggfls. hochkrempeln um die dünnste Stelle des Beins, die Fesseln optimal zu betonen. Wer mit High Heels nicht gut kann für den empfehle ich wieder die Wedges Sneaker oder noch besser Wedges Sandalen. Super bequem und dennoch streckend.
Habt Ihr Eure perfekte Jeans schon gefunden?