Kurz und knapp ist die neue Rubrik “Die Frage der Woche” in meinem Blog in der Euch Experten antworten auf die wichtigsten Beauty-Fragen geben. HEUTE: “Sind Aluminiumsalze in Deo schädlich?”
Das sagen die Experten über Aluminiumsalze in Deo:
Michaela Arens-Corell, Leiterin der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung von Sebapharma GmbH & Co KG sagt:
„Antitranspirantien mit Aluminiumsalzen vermindern den Schweißfluss, in der Folge werden weniger Geruchsstoffe gebildet. Vorteil: die Achseln bleiben trocken. Nachteile: Es kann zu Hautreizungen und -entzündungen kommen. Aluminiumverbindungen wird ein Risiko für die Gesundheit nachgesagt.“
Beatrice Reichenstein, Apothekerin (Med.-wiss. Dermo Kosmetik, Pierre Fabre Dermo-Kosmetik GmbH sagt:
„Aluminiumsalze wie z. B. Aluminiumdiacetat oder Aluminiumhydroxychlorid – kurz Aluminiumsalze in Deo werden als adstringierende, antimikrobielle und schweißhemmende Mittel eingesetzt. Schweißhemmend wirkt Aluminium zum einen durch die Eigenschaft, die Haut zusammenzuziehen (adstringierende Wirkung) und zum anderen durch die Bildung eines gelartigen Eiweiß-Komplexes, der wie eine Art Pfropfen temporär die Ausführungsgänge der Schweißkanäle verschließt. Auch können die Aluminiumsalze geruchsaktive Stoffe im Schweiß in geruchlose Verbindungen umwandeln. Der unangenehme Schweißgeruch entsteht erst durch bakterielle Zersetzung bestimmter Inhaltsstoffe des ansonsten geruchlosen Schweißes. Durch die antibakterielle Wirkung der Aluminiumsalze in Deo wird außerdem die Geruchsbildung reduziert.“
Guylaine Le Loarer, Leitung Forschung und Entwicklung der Börlind GmbH sagt:
„Die Aluminiumsalze in Deos sorgen dafür, dass sich die Haut zusammenzieht, so dass sich die Schweißkanäle verengen. Es bildet sich eine gelartige Schicht aus Proteinen, die wie ein Pfropfen eine Zeit lang die Ausgänge der Kanäle verschließt.“
Das sage ich zur Thematik:
“Die wissenschaftlichen Aussagen zu Aluminiumsalze in Deo sind in der Tat nicht sehr eindeutig. Das Gebiet ist momentan noch nicht wirklich langfristig genug erforscht. Allerdings halte ich diesen ganzen Hype um die ach so bösen Aluminumdeos für etwas overdressed. Normalerweise haben wir eine Konzentration von max. 5% in Aluminiumdeos, dies wird dann auch auf der Verpackung angegeben. Aber das ist ja noch nicht alles. Aluminium und seine Verbindungen sind auch in Lippenstift, in Zahncreme und in Sonnenschutzmitteln enthalten!
Auch im Essen (Salat, Gemüse und Tee) sowie in Kochgeschirren, in Verpackungen und und und. Durch Salze wird das Aluminium gelöst und auch dort nehmen wir es dann zu uns. Die Frage ist also nicht “Sind Aluminumsalze in Deodorants schädlich?” sondern vielmehr “Wieviel Aluminum ist für unseren Körper schädlich?” Laut der EFSA (Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit) liegt die tolerierbare Menge an Aluminium die man in der Woche zu sich nehmen darf bei 1mg/ Kilogramm Körpergewicht. Dementsprechend wird angenommen das eine erwachsene Person mit ca. 70kg etwa 1,3- 13mg Aluminium pro Tag durch die verschiedensten Gegebenheiten aufnimmt. Das wären 0,2 – 0,5mg/kg Körpergewicht und damit immer noch unter dem Grenzwert.
Natürlich ist es für uns sehr schwer diese Werte zu kontrollieren, da wir oftmals gar nicht wissen das wir überhaupt Aluminium/Aluminiumsalze zu uns nehmen. Dementsprechend ist es für alle die, die sich dahingehend sicherer sein möchten (100% Sicherheit gibt es eh nicht), sinnvoll alle Produkte abzusetzen von denen sie eben genau wissen lt. INCI, dass sie Aluminiumsalze enthalten. Und dazu würde dann auch das Deodorant mit Aluminiumsalzen zählen.”
Expertenquelle: beautypress.de